Liebe Genossinnen und Genossen,
«Die Stadt ist gebaut. Sie muss nicht neu, sondern umgebaut werden, zu einem lebenswerten Zürich, mit hohen urbanen Qualitäten.»

Diese Worte formulierte Ursula Koch 1988, als sie Stadträtin in Zürich war. Was damals utopisch erschien, findet heute mehr Akzeptanz, kollidiert aber mit der Wirklichkeit. Als Stadträtin zuständig für Hochbau, weiß ich, dass die Energiewende nur langsam zu erreichen ist, vor allem wenn man bestehende Gebäude sanieren will. Oft reicht es nicht aus, nur Heizungen oder Fenster zu ersetzen, auch Fassaden und Dächer müssen mit großen Investitionen saniert werden.

Die geltenden Energievorschriften berücksichtigen aber nicht die in den Gebäuden enthaltene graue Energie, so dass in der ganzen Schweiz bestehende Gebäude mit günstigen Mieten, die noch in gutem Zustand sind, abgerissen und durch neue Wohnungen mit höheren Mieten ersetzt werden. Aus sozialer Sicht ist das sinnlos, und als SP müssen wir darauf reagieren. Wir können uns Protestbewegungen wie dem Kollektiv Countdown 2030 anschliessen, das hier in Basel die Ausstellung “die Schweiz – ein Abriss” gefördert hat.

Die CO2-Belastung des Bausektors entsteht nicht nur durch die Ölheizungen sondern ebenso durch die Herstellung der Baustoffe. Die Zementherstellung ist in der Schweiz ein grosser CO2-Emittent. Auch diese Emissionen müssen drastisch reduziert werden: durch länger Nutzen, durch mehr Recycling und weniger Abfall in der Bauwirtschaft. Die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen kann zu einer Branche werden, in der sehr viele neue, interessante Arbeitsplätze geschaffen werden können.

Ich danke für die Hochachtung für diese Thema, das Klimaschutz mit Raumplanung, Berufsbildung und Wohnungspolitik zusammenbringt.

Ich lade daher alle ein, dem 10-Punkte-Plan zuzustimmen und ihn so bald wie möglich mit einer sozialen Perspektive in seiner eigenen Gemeinde, seinem Kanton umzusetzen.